Beschluss: Mehrheitlich beschlossen

Abstimmung: Ja: 10, Nein: 2, Anwesend: 12

Dem Gemeinderat wurde der Beschlussbuchauszug des Abwasserzweckverbandes Mittlere Regnitz vom 27.09.2022 zur Verfügung gestellt. Der AGV Mittlere Regnitz beabsichtigt einen Teil der Kanalisation DN 400 bis DN 1600 instand zu setzen.

Der Bauabschnitt Sammler Poxdorf verläuft in Verlängerung „An der Galgenbrücke“ Höhe Bahnstrecke Erlangen-Forchheim in Richtung Westen bis zur Forchheimer Straße. Die genaue Beschreibung des Bauvorhabens ist in der Kostenbedarfsberechnung im Ratsinformationssystem enthalten.

Die Kostenbedarfsberechnung zeigt drei Sanierungsvarianten um den geforderten Dichtheitsnachweis für die Kanalisation zu erbringen.

 

-       Reparatur mittels Edelstahlmanschetten (ND 15 Jahre)       708.535,00 €

-       Reparatur mittels Spezialmörtel (ND 10-15 Jahre)                620.060,00 €

-       Sanierung mittels Schlauchliner (ND ca. 50 Jahre)               1.444.760,00 €

 

Die Variante Schlauchlinersanierung ist die nachhaltigste Sanierung der Kanäle (Nutzungsdauer ca. 50 Jahre).

 

Der Kämmerer, Herr Hans Hofmann von der Stadt Baiersdorf legt nunmehr der Gemeinde Poxdorf folgenden Finanzierungsvorschlag zur Entscheidung vor.

 

Sanierungskosten lt. Kostenbedarfsberechnung Büro Wenzl GmbH ca. 1.500.000 €

 

1. Alternative: Investitionsumlage von den einzelnen Gemeinden

 

Investitionsumlage bei Verbandsanlagen anzuwenden. 1.500.000,00 €

Schlüssel                               Betrag €

Baiersdorf                                                       47,93%                                    718.950,00 €

Langensendelbach                                         21,27%                                    319.050,00 €

Effeltrich                                                          16,28%                                    244.200,00 €

Poxdorf                                                           12,41%                                    186.150,00 €

Marloffstein                                                     2,11%                                      31.650,00 €

 

1.500.000,00 €

2. Alternative: Kreditaufnahme beim Abwasserverband

 

Annahme: jährl. Schuldendienst bei 25 Jahren                                             112.500,00 €

Kreditlaufzeit 25 Jahre der Abwasserverband zahlt in 25 Jahren                 2.812.500,00 €

Zinssatz fest 3,5 % für 10 Jahre

 

Der Abwasserverband zahlt 25 Jahre lang eine jährl. Kreditumlage von      112.500 €.

Dann wäre die Kreditumlage jährlich nach den jeweiligen aktuellen Umlageschlüssel für die lfd. Betriebskostenumlagen auf die einzelnen Gemeinden umzulegen.

 

aktueller Schlüssel 2022      Betrag €

Baiersdorf                                                       47,76%                                    53.730,00 €

Langensendelbach                                         24,35%                                    27.394,00 €

Effeltrich                                                          16,09%                                    18.101,00 €

Poxdorf                                                           10,24%                                    11.520,00 €

Marloffstein                                                     1,56%                                      1.755,00 €

 

112.500,00 €

 

Finanzielle Auswirkungen:

Für die Gemeinde Poxdorf stellt sich nun die Frage, wie sie diese Kosten finanzieren möchte.

 

Alternative 1: Finanzierung über einen Verbesserungsbeitrag

 

Bezahlung einmalig 186.150,-- € als Investitionsumlage.

Gesamtkosten insgesamt:                                                               186.150,-- €

Falls dieser Beitrag eine erhebliche Verbesserung der Kanalisation wäre, könnte hier der komplette Beitrag über eine Verbesserungsbeitragssatzung auf die Bürger umgelegt werden.

Die Gemeinde Poxdorf müsste Verbesserungsbeitragsbescheide erlassen.

Voraussetzung hierfür ist aber, dass die Investitionsumlage auch verbesserungsbeitragsfähig ist. Dieser Nachweis muss noch vom Ingenieurbüro und Prüfung der Kommunalaufsicht erbracht werden.

 

Für den Bürger würde sich folgende Berechnung ergeben:

 

Ein möglicher Beitrag pro Geschossfläche könnte wie folgt aussehen:

 

186.150,-- € ./. 224.926,00 Geschossflächen der Gemeinde x der jeweiligen Geschossfläche des beitragspflichtigen Grundstückes =     0,8276055 €/qm Geschossfläche

 

Beispielsrechnung:

 

250 qm Geschossfläche x 0,8276055 €/qm =                                   206,90137 €   

 

Die Beispielsrechnung wurde dereinfachheitshalber nur mit der Geschossfläche berechnet damit man ein Gefühl hat was hier ca. pro Haus auf den Bürger zukommen wird. Hat man mehr Geschossfläche wird dies natürlich entsprechend auch mehr.   

 

Alternative 2: Finanzierung über die Abwassergebühren

 

Bezahlung jährlich über 25 Jahre 11.520,00 €

Gesamtkosten insgesamt:                                                               288.000,-- €

 

Dadurch würde die Gemeinde/Bürger über 25 Jahre 102.000,-- € mehr bezahlen.

Hier hat man aber nur eine Zinsfestschreibung von aktuell 10 Jahren mit 3,5 %.

 

Die jährliche Betriebskostenumlage in Höhe von 11.520,00 € wird in den Abwassergebühren berücksichtigt.

 

Für den Bürger würde sich folgende Berechnung ergeben:

 

11.520,-- € ./. 62.674 cbm/Jahresschmutzwassermenge =   ca. 0,183 €/cbm Abwasser

 

Die Jahresschmutzwassermenge wurde aus dem Jahr 2021 genommen. Wird zukünftig mehr Abwasser verbraucht wird es günstiger, wird weniger verbraucht wird es teurer.

 

Die Abwassergebühr würde auf 25 Jahre um ca. 0,183 €/cbm erhöht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Beschluss:

Der Gemeinderat beschließt, die Alternative 1 Investitionsumlage einmalig in Höhe von 186.150,00 € zu wählen.

Hier sind nach Abschluss und Fertigstellung der Maßnahme Verbesserungsbeiträge vom Bürger zu erheben.